ETH-News

F¨¹r das IDEAS CITY Festival in New York Ende Mai errichtet die ETH Z¨¹rich einen 90 Quadratmeter grossen Pavillon aus rezyklierten Getr?nkekartons. Das Projekt unter der Federf¨¹hrung von ETH Global und den Professuren Dirk E. Hebel und Philippe Block will das immense Potenzial der Ressource M¨¹ll f¨¹r den Bausektor aufzeigen.

Das Umweltproblem Plastik hat erschreckende Ausmasse erreicht und w?chst stetig. Die dringende Suche nach Alternativen kommt langsam in Gang, mit einigen vielversprechenden Ans?tzen.

Fast 270¡®000 Tonnen Kunststoffm¨¹ll treibt in den Weltmeeren. Plastik ist zu einem Umweltproblem unfassbaren Ausmasses geworden, das bis in die letzten Ecken der Erde vorgedrungen ist.

Der massive Abbau nat¨¹rlicher Sandvorkommen in K¨¹stengebieten, Fl¨¹ssen und Seen hat gravierende Folgen f¨¹r unsere Umwelt. Um die Abh?ngigkeit von der endlichen Ressource Sand zu verringern, braucht es insbesondere im Bausektor neue Alternativen. Hier k?nnen wir die Nachfrage grunds?tzlich durch Recycling, Substitution oder Synthese entlasten.

Sand ist der meist gebrauchte feste Rohstoff unserer Welt. Er findet sich in Beton, Glas, Computer-Chips, Putzmitteln, ja sogar in Zahnpasta. Doch die Sandvorkommen sind endlich: Was durch Verwitterung und Sedimentation w?hrend Jahrmillionen entsteht, baut der Mensch heute an Flussl?ufen und K¨¹sten in einer noch nie dagewesenen Geschwindigkeit ab.

In der Stadt der Zukunft wird die Entsorgung zur Versorgung ¨C dieser These gehen wir seit einiger Zeit an unserem Lehrstuhl f¨¹r Architektur und Konstruktion am Future Cities Laboratory in Singapur und Z¨¹rich nach. Wir haben so ein weites Feld entdeckt, das alternative Perspektiven f¨¹r unsere Disziplin er?ffnet.

Lehmhaltige Erde ist weltweit verf¨¹gbar, billig und daher ein ideales Baumaterial insbesondere f¨¹r L?nder der Dritten Welt. Dort aber gilt das Material als r¨¹ckst?ndig und unmodern. Dieser Ruf verhinderte bis anhin, dass lehmbasierte Bautechniken in diesen Gebieten weiterentwickelt werden und so neues Wissen entstehen kann.

Gem?ss UNESCO wohnen weltweit ca. 40 Prozent aller Menschen in Bauten aus lehmhaltiger Erde oder erdverbundenen Materialien. Erstaunlich ist, dass dieser Werkstoff trotz einer Jahrtausende alten Verarbeitungstradition und niedrigsten Preisen vor allem in Entwicklungsl?ndern einen sehr negativen Ruf hat, obwohl er sich hervorragend f¨¹r die Bauindustrie eignet.

Diesen Namen gab der kolumbianische Architekt Oscar Hidalgo-Lopez seiner 2003 erschienen Enzyklop?die ¨¹ber das Gras, das eine unglaubliche Vielfalt von Einsatzm?glichkeiten besitzt, angefangen von Textilien ¨¹ber Baumaterialien bis hin zu medizinischen Anwendungen.

Afrika w?chst und wandelt sich. Oft ist eine Entwicklung nach westlichem Vorbild oberstes Ziel. Doch gibt es nicht sinnvollere Wege? Diese Frage bewegte mich w?hrend eines mehrj?hrigen Aufenthalts in Ostafrika. Seither ist mir der Kontinent eine Quelle der Inspiration f¨¹r nachhaltiges Forschen und Handeln.