Strategie Dialog

Porträt Joël Mesot
?Die ETH steht im Dienst der Gesellschaft. Der kontinuierliche Dialog mit der Bev?lkerung, der Politik und der Wirtschaft ist für die Hochschule daher von zentraler Bedeutung.?
Porträt Joël Mesot
Jo?l Mesot, Pr?sident

Der Dialog mit der Gesellschaft ist für eine Hochschule wie die ETH Zürich von zentraler Bedeutung. Sie ist am Austausch mit allen gesellschaftlichen Gruppierungen interessiert und teilt den Dialog in drei Bereiche auf, die in der Praxis nicht immer scharf voneinander zu trennen sind und zwischen denen erhebliche Synergien bestehen: Kommunikation und Outreach, Politik für die Wissenschaft sowie Wissenschaft für die Politik.

Vergr?sserte Ansicht: Visualisierung des Modells: 3 Kernaspekte des Dialogs der ETH mit der Gesellschaft: Kommunikation und Outreach, Wissenschaft für die Politik, Politik für die Wissenschaft. Jeder der drei Kernaspekte überschneidet mit den anderen beiden.

Kommunikation und Outreach

Der Bereich Kommunikation und Outreach umfasst prim?r die klassische Wissenschaftskommunikation. Die Forschenden selbst sind Teil des Dialogs, wenn sie die ETH in der ?ffentlichkeit vertreten und Orientierungswissen zur Verfügung stellen. So sind ETH-Angeh?rige regelm?ssige Gespr?chspartner:innen für die Medien, um zum Beispiel geopolitische Entwicklungen oder die Auswirkungen des Klimawandels einzuordnen. Das Spektrum an Dialogformaten war 2022 erneut sehr breit. Es reichte von 中国足球彩票veranstaltungen wie dem Treffpunkt Science City, den Global Lectures oder dem Industry Day über die Klimarunde bis hin zu Anl?ssen im In- und Ausland. Die ETH war auch dieses Jahr Gast an der Olma und nahm an der Berlin Science Week und der Milano Design Week mit einer vielbeachteten Ausstellung teil, die innovative Materialien einem breiten Publikum pr?sentierte.

Als Ort der gesellschaftlichen Debatte nutzt die ETH ihre Netzwerke und Plattformen, um sich mit verschiedenen Gesellschaftsgruppen im nationalen und internationalen Kontext zu bildungs-, wissenschafts- und gesellschaftsrelevanten Themen auszutauschen. Um dem Anspruch gerecht zu werden, eine kompetente und vertrauenswürdige Dialogpartnerin zu sein, baute die Hochschule ihre Unterstützung und Kommunikationsberatung für Forschende aus und lancierte 2022 die Communication Academy. Doktorierende, Postdoktorierende sowie Professor:innen k?nnen sich dort nützliches Know-how aneignen, um Wissenschaft der ?ffentlichkeit zielgruppengerecht und verst?ndlich zu vermitteln.

Politik für die Wissenschaft

Politik für die Wissenschaft umfasst die Anstrengungen der ETH, für die Wissenschaft im Allgemeinen und die Hochschule im Speziellen optimale Rahmenbedingungen zu schaffen. Dazu geh?rt die Autonomie ebenso wie eine verl?ssliche ?ffentliche Finanzierung oder der ungehinderte Zugang zu internationalen Netzwerken. Für die ETH als Bundeshochschule sind die Beziehungen zum eidgen?ssischen Parlament und dem Bundesrat von herausragender Bedeutung. Sie pflegt und entwickelt diese Hand in Hand mit dem ETH-Rat und den anderen ETH-Bereichsinstitutionen. Aber auch mit den kantonalen und kommunalen Beh?rden sowie politischen Parteien gibt es einen engen Austausch.

So konnte die ETH im Berichtsjahr beispielsweise die Bundeshausfraktion der Sozialdemokratischen Partei sowie die EU/EFTA-Delegation von Schweizer und europ?ischen Parlamentsmitgliedern begrüssen. Mit der Zürcher Kantonsregierung tauschten sich ETH und Universit?t Zürich gemeinsam über die Thematik der Tierversuche aus. Im Rahmen einer Anh?rung orientierte der ETH-Pr?sident zusammen mit dem Pr?sidenten der EPFL die Sicherheitspolitische Kommission des St?nderates über das Thema digitale Souver?nit?t. Die Hochschule gab zudem ihre Position zu weiteren hochschul- und wissenschaftspolitischen Gesch?ften ab. Um diesen wichtigen Dialog und Austausch mit der Politik systematischer zu pflegen, hat die ETH seit 2020 eine Stelle für Politikbeziehungen im Stab Pr?sident.

Politik endet nicht an der Landesgrenze. Die ETH nutzt deshalb ihr internationales Netzwerk, um sich mit anderen Hochschulen auch auf globaler Ebene für Forschungs- und Lehrfreiheit und einen wissensbasierten Diskurs einzusetzen. Schliesslich engagierte sich die Hochschule unter anderem im Rahmen der europaweit lancierten Stick-to-Science-Kampagne für eine schnellstm?gliche Vollassoziierung der Schweiz an Horizon Europe.

Wissenschaft für die Politik

Wissenschaft für die Politik fasst die vielf?ltigen Aktivit?ten der wissenschaftlichen Politikberatung zusammen. ETH-Forschende kooperieren eng mit Beh?rden und ?mtern auf kommunaler, kantonaler und nationaler Ebene. Sie stellen ihr Wissen in Gremien zur Verfügung und verfassen Studien mit Praxisrelevanz. Beh?rden greifen in allen relevanten Politikbereichen wie Gesundheit, Digitalisierung, Sicherheit sowie Nachhaltigkeit und Umwelt regelm?ssig auf die Expertise von Wissenschaftler:innen der ETH zurück. Stellvertretend für die vielen Aktivit?ten im Berichtsjahr seien erw?hnt: eine Publikation von Forschenden des Energy Science Center (ESC) zur fossilen Unabh?ngigkeit des Schweizer Energiesystems, die Leitungsfunktion von ETH-Professorin Tanja Stadler im neuen Beratungsgremium von Bund und Kantonen zu COVID-19 sowie eine sicherheitspolitische Studie des Center for Security Study (CSS) zuhanden des Eidgen?ssischen Departements für Verteidigung, Bev?lkerungsschutz und Sport (VBS).

Die ETH macht ihr Know-how auch auf internationaler Ebene verfügbar. So engagieren sich ETH-Angeh?rige im Weltklimarat (IPCC), in einer Zusammenarbeit mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) oder in Initiativen wie dem Geneva Science and Diplomacy Anticipator (GESDA), die sich wie die ETH auch für wissenschaftlichen Fortschritt im Dienst der Gesellschaft einsetzt. Politikberatung ist ein wichtiger Teil des Wissenstransfers in die Gesellschaft. Zur Unterstützung dieses Ziels hat die ETH im Jahr 2022 eine neue Stelle geschaffen, die sich um den weitverzweigten Dialogbereich der wissenschaftlichen Politikberatung kümmert und im Vizepr?sidium Wissenstransfer und Wirtschaftsbeziehungen angesiedelt ist.

Eine Gruppe von fünf älteren Menschen in abgetragenen, warmen Winterjacken, mit Kopftuch und Mützen. Abwartend auf eine Information eines humanitären Helfers, der auf dem Smartphone etwas nachschaut.
Die gemeinsame Initiative Engineering Humanitarian Action von IKRK, ETH und EPFL stellt das Know-?how der beiden Technischen Hochschulen in den Dienst von Menschen in Notlagen. (Bild: IKRK)
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