Die Schulleitung informiert 2024/2

Die Schulleitung der ETH Zürich hat eine neue Verfahrensverordnung für wissenschaftliches Fehlverhalten erlassen, das Projekt?rETHink abgeschlossen, die gemeinsam mit der UBS getragene Initiative zur MINT-?Nachwuchsf?rderung auf ?UP4mint? umbenannt und der Umsetzung einer Schweizer Chip-Initiative zugestimmt.

Die Schulleitungs-​​Mitglieder der ETH Zürich.
Die Schulleitungs-??Mitglieder der ETH Zürich. (Bild: ETH Zürich / Markus Bertschi)  

Neue Verfahrensverordnung bei Verdacht auf Fehlverhalten in der Forschung

Die Schulleitung hat die totalrevidierte ?Verordnung der ETH Zürich über das Verfahren bei Verdacht auf wissenschaftliches Fehlverhalten (Verfahrensverordnung wissenschaftliches Fehlverhalten, RSETHZ 415)? genehmigt und auf den 1. Juni 2024 in Kraft gesetzt. Dabei hat sie die in der Vernehmlassung vorgebrachten Stellungnahmen zur Kenntnis genommen. Integraler Bestandteil ihres Beschlusses ist auch, dass alle weiteren, von den ?nderungen in der Verfahrensordnung betroffenen Rechtsdokumente ebenfalls per 1. Juni 2024 angepasst werden. Was sich ?ndert und warum eine Anpassung n?tig war, wird in diesem Artikel mit Interview in ?Intern aktuell? ausgeführt.

Vorsitzender der neuen Integrit?tskommission gew?hlt

Der Jurist und Spezialist für Patentrecht, Mark Schweizer, übernimmt den Vorsitz der neuen ETH-Integrit?tskommission. Schweizer ist seit dem 1. Januar 2018 Pr?sident des Bundespatentgerichts in St. Gallen. Zudem wirkt der habilitierte Jurist als Privatdozent an der Universit?t St. Gallen externe SeiteHSG. Auch mit der ETH ist er als Dozent am Departement Geistes-?, Sozial-? und Staatswissenschaften (D-GESS) bereits verbunden. Er wird seine Lehrt?tigkeit an der ETH jedoch vor seinem Amtsantritt beenden. Vor seinem Amt am Bundespatentgericht war Schweizer w?hrend mehr als 10 Jahren als Anwalt in einer gr?sseren Wirtschaftskanzlei mit Schwerpunkt Immaterialgüterrecht t?tig. Ausserdem arbeitete er von 2005 bis 2007 als Delegierter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in Kabul, Afghanistan, und Kampala, Uganda (vgl. externe Seitewww.markschweizer.ch).

Die Schulleitung hat Schweizers Wahl durch den Wahlausschuss der Integrit?tskommission best?tigt. Gew?hlt ist er für eine Amtsdauer vom 1. Juni 2024 bis 31. Mai 2028. Die Integrit?tskommission spielt eine Schlüsselrolle im Rahmen der neuen Verfahrensverordnung wissenschaftliches Fehlverhalten (RSETHZ 415). Die Details zu den Aufgaben der Integrit?tskommission erfahren Sie in der News, die in ?Intern aktuell? über die neue Verfahrensverordnung informiert.

rETHink – Ver?ffentlichung der Schlussergebnisse

Das Organisationsentwicklungsprojekt rETHink ist seit dem 31.Dezember 2023 offiziell beendet. Die Projektgremien sind mittlerweile aufgel?st. Insgesamt sind durch rETHink rund 60 Massnahmen und Projekte initiiert, umgesetzt oder zur Umsetzung eingeleitet worden. Die Schulleitung hat nun den rETHink-Schlussbericht des Projektleitungsteams zustimmend zur Kenntnis genommen und das sehr grosse Engagement und die geleistete Arbeit der über 600 Projektbeteiligten in den verschiedenen Projektphasen verdankt. Die wichtigsten Ergebnisse und der Inhalt aus dem Schlussbericht sind für alle ETH-Angeh?rige im Staffnet des ETH-Webs unter diesem Link zug?nglich. Wie ETH-Pr?sident Jo?l Mesot, der Initiator von rETHink, und Generalsekret?rin Katharina Poiger als Projektleiterin die Ergebnisse einordnen, entnehmen Sie dem Interview auf Intern aktuell vom 15. Januar 2024. Informationen zum Gesamtprojekt sind zug?nglich unter: www.ethz.ch/rethink.

?UP4mint?

Im August 2022 ist die ETH Zürich eine strategische Partnerschaft mit der UBS Switzerland AG eingegangen. W?hrend zehn Jahren investiert die UBS bis zu 20 Millionen Franken in zwei gemeinsame Initiativen zur F?rderung von Unternehmertum und Innovation sowie zur Steigerung des Interesses an MINT-?F?chern (mehr dazu in dieser ETH-News). Nun hat die Schulleitung den Namen für eine dieser beiden Partnerschaftsinitiativen verabschiedet: Die Initiative zur MINT-Nachwuchsf?rderung heisst neu ?UP4mint?.

Wechsel in der Preiskommission

Manu Kapur, Professor für Lernwissenschaften (D-GESS), trat per 31.1.2024 aus der Preiskommission der ETH aus, um sich auf seine neue Position als Direktor des Singapore-ETH Centre zu konzentrieren. Seine Nachfolge übernimmt Gudela Grote, Professorin für Arbeits- & Organisationspsychologie (D-MTEC).

Die Preiskommission ber?t die Schulleitung bezüglich Wissenschaftspreisen, evaluiert Nominierungen für ETH-interne Wissenschaftspreise und empfiehlt Kandidatinnen und Kandidaten zur Nominierung für nationale und internationale Wissenschaftspreise.

Ersatzwahl in der Risikomanagement-Kommission

Cornelia Halin, Professorin für Pharmaceutical Immunology am D-CHAB, trat per 31. Januar 2024 auf eigenen Wunsch aus der Risikomanagement-Kommission der ETH Zürich aus. Ihre Nachfolge übernahm am 1. Februar 2024 Gabriela Hug, Professorin am D-ITET, für die verbleibende Amtsdauer bis zum 31. Januar 2026.

Die Risikomanagement-?Kommission ber?t den Pr?sidenten und die Schulleitung in Fragen des Risikomanagements, der Risikofinanzierung und der Versicherungen. Sie beurteilt periodisch die Risiko-?, Schadens-? und Versicherungssituation der ETH Zürich und unterstützt deren Einheiten bei der Koordination und Organisation des Risikomanagements.

ETH Zürich leitet Schweizer Chip-Initiative

Halbleitertechnologien, Mikroelektronik und das Design integrierter Schaltkreisen (IC) sind ein Schlüsselfaktor für Wissenschaft und Industrie in der Schweiz. Im internationalen Umfeld zeichnen sich bei wirtschaftspolitischen Grossakteuren wie USA, China, Indien und der EU derzeit jedoch technologische Entkopplungstendenzen ab, die darauf abzielen, prim?r die je eigene digitale Souver?nit?t zu sichern. So haben zum Beispiel sowohl die USA 2022 als auch die EU 2023 neue F?rdergesetze erlassen, um ihre Halbleiter-Produktion anzukurbeln (US CHIPS Act, EU Chips Act).

Diese Fokussierung auf die eigene Binnenproduktion kann sich nachteilig auf die Position auswirken, die die Schweiz heute in Forschung und Innovation von Halbleitern, Mikroelektronik und IC-Design hat. Erschwerend kommt hinzu, dass die Schweizer Forschung und Industrie aufgrund des Teilausschlusses aus dem europ?ischen Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon, respektive dem Vollausschluss aus dem neuen Programm ?Digital-Europe?, derzeit nur einen deutlich eingeschr?nkten Zugang hat zu der für innovatives Chip-Design ben?tigten europ?ischen Forschungsinfrastruktur.

Um die starke Position der Schweiz zu sichern, haben das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI), das Schweizer Zentrum für Elektronik- und Mikroelektronik (CSEM), die EPFL und die ETH Zürich die Initiative ?SwissChips? ins Leben gerufen. Diese ?bergangsmassnahme gilt vorerst für drei Jahre (2024-2026). Die Kosten tragen das SBFI (26 Mio. Franken) sowie CSEM, EPFL und ETH zusammen (7,8 Mio. Franken).

Vergr?sserte Ansicht: Christoph Studer
Christoph Studer

Für die Durchführung von SwissChips ist die ETH Zürich verantwortlich. Designierter Leiter der Initiative ist Christoph Studer, Professor in Integrierter Informationsverarbeitung am Departement Informationstechnologie und Elektrotechnik (D-ITET). CSEM und EPFL beteiligen sich an der Leitung der Initiative. SwissChips will das starke Schweizer Netzwerk vorantreiben. Seine Infrastruktur und Technologie stehen allen Schweizer Universit?ten, Fachhochschulen und Forschungsinstitutionen zur Verfügung.

Die Schulleitung hat der Umsetzung der SwissChips-Initiative zugestimmt. Im n?chsten Schritt sollen der ETH-Pr?sident und der Vizepr?sident für Forschung die finale Version der Leistungsvereinbarung unterzeichnen sowie Christoph Studer und die Projektpartner die Umsetzung aufgleisen.

Regelm?ssige Informationen aus der Schulleitung

Die Schulleitung der ETH Zürich trifft sich alle zwei Wochen zur ordentlichen Schulleitungssitzung. In dieser Rubrik wird über die wichtigsten Entscheide aus diesen Sitzungen informiert.

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