ETH-Spin-offs – so viele gab es noch nie in einem Jahr

Im vergangenen Jahr wurden an der ETH Zürich 43 Spin-offs gegründet, ein neuer Rekord. Dabei entstanden besonders viele Jungfirmen im Bereich der Künstlichen Intelligenz und Biotechnologie. Zudem werden immer mehr ETH-Spin-offs von Frauen ins Leben gerufen.

Die Gründerin (links) und der Gründer (rechts) von Treeless Pack halten ihr Produkt in die Luft..
Treeless Pack ist eines der 2023 gegründeten ETH Spin-offs. Hier mit den beiden Co-Foundern Patrycja Kucharczyk und Adam Aleksander Korczak. (Bild: ETH Zürich / Nicole Davidson)

43 neue Gründungen ist eine ausserordentlich hohe Zahl – mit der die ETH Zürich im europ?ischen Vergleich besonders gut abschneidet. Ein Forschungsbereich, den die ETH intensiv ausbaut, spiegelt sich auch in den Firmengründungen wider: die Künstliche Intelligenz. Von den 43 gegründeten Spin-offs weisen zw?lf einen klaren Bezug zur KI auf. Beispielsweise Quazel, eine App, die KI für das Sprachenlernen einsetzt. Mithilfe eines KI-Agenten k?nnen Lernende Gespr?che zu beliebigen Themen führen, w?hrend die KI dynamisch auf alles reagiert, was gesagt wird. Auch das junge Team von BreezeLabs setzt eine KI-Software ein. Diese misst über das eingebaute Mikrofon in Standard-Kopfh?rern die Atemfrequenz. Dadurch k?nnen w?hrend k?rperlicher Aktivit?t personalisierte und zielgerichtete Trainingsempfehlungen gegeben werden.

Neben KI ist die ETH traditionell sehr stark in der Biotechnologie und Pharmazie. Dieser Bereich macht den gr?ssten Anteil der neugegründeten Spin-offs im Jahr 2023 aus. Ein Beispiel ist das Biotech-Spin-off ATLyphe. Ihr Ziel ist es, die Chemotherapie durch antik?rperbasierte Therapien zu ersetzen, um die h?matopoetische Stammzellentransplantation potenziell sicherer und effektiver zu gestalten.

Vergr?sserte Ansicht: Anzahl Spin-off Gründungen in den Jahren 2013 bis 2023. Aufschlüsslung der 43 Spin-off Gründungen im Jahr in die konkreten Forschungsbereiche.
2023 wurden an der ETH 43 Spin-?offs gegründet – 17 mehr als im Vorjahr. (Grafik: ETH Zürich)

Immer mehr Gründerinnen

Der Anteil von Gründerinnen bei den ETH-Spin-offs ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. In konkreten Zahlen bedeutet das – 2023 wurden elf Firmen an der ETH von Frauen mitgegründet. Dies freut Vanessa Wood, Vizepr?sidentin für Wissenstransfer und Wirtschaftsbeziehung an der ETH Zürich: ?Dass wir immer mehr Frauen dazu begeistern k?nnen, Unternehmerinnen zu werden, erfüllt mich nicht nur pers?nlich mit Freude, sondern ist auch für die Schweizer Wirtschaft und die Gesellschaft wichtig.? Ein konkretes Beispiel dafür ist der Spin-off apheros. CEO Julia Carpenter und ihr Team haben neuartige Metallschw?mme erfunden, die Kühleigenschaften besitzen. Da die Kühlung von elektronischen Ger?ten oft energieintensiv ist, bieten die Schw?mme von apheros mit ihrer grossen Oberfl?che und hohen Leitf?higkeit eine effiziente Kühll?sung.

Viele Investitionen

Ein besonderes Jahr war es auch in Bezug auf Grants, welche ETH-Spin-offs erhielten. 2023 flossen 47 Millionen Schweizer Franken in ETH-Spin-offs, ohne dass dabei die bestehenden Anteile der aktuellen Eigentümer verw?ssert wurden. Zudem gab es einige betr?chtliche Investitionsrunden. Zum Beispiel schloss das Spin-off GetYourGuide, eine Online-Plattform für Reiseaktivit?ten, eine neue Finanzierungsrunde von über 70 Millionen Franken ab. Das Spin-off ANYbotics, das autonome Roboter für Inspektionen anbietet, erhielt 50 Millionen Franken. Ebenso profitierten die beiden Drohnen-Technologie-Firmen Verity und Wingtra von F?rdergeldern. Verity erhielt 40 Millionen für ihre selbstfliegenden Inventurdrohnen, w?hrend Wingtra 20 Millionen Franken für ihre Drohnen erhielt, die für kartografische und geod?tische Anwendungen eingesetzt werden. Mit Memo Therapeutics hat ein Biotechnologie-Unternehmen eine Finanzierungsrunde von 25 Millionen Schweizer Franken abschliessen k?nnen, für die Forschung an therapeutischen Antik?rpern zur Behandlung von Infektionskrankheiten.

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ETH Zürich
Schweiz

ETH-Spin-offs im Laufe der Jahre

Seit 1973 sind 583 Spin-offs an der ETH Zürich entstanden. Eine Liste s?mtlicher Spin-offs finden Sie hier; Informationen zu Akquisitionen und B?rseng?ngen von ETH-Spin-offs finden Sie hier. Anerkannte ETH-Spin-offs werden vom ETH-Bereich Wissenstransfer und Wirtschaftsbeziehungen bei ihrer Gründung und in den oft entscheidenden darauffolgenden Jahren durch Beratung, Lizenzierung von ETH-Technologien und Kontaktvermittlung unterstützt.

Eine umfassende Analyse der Universit?t St.Gallen aus dem Jahr 2020 hat ergeben, dass ETH-Spin-offs leistungsf?higer sind, mehr Arbeitspl?tze schaffen und auch h?ufiger übernommen werden als durchschnittliche Schweizer Start-ups.

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