Riesige Verantwortung der grössten Emittenten

Die Emissionen von nur f¨¹nf Volkswirtschaften - China, USA, EU, Indien und Russland - werden im Zeitraum von 1991 bis 2030 die Zahl der L?nder verdoppeln, in denen es bis 2030 jedes zweite Jahr zu extrem heissen Jahren kommt. Dies geht aus einer neuen Studie hervor, die heute in der Zeitschrift Communications Earth and Environment ver?ffentlicht wurde. Die Ergebnisse unterstreichen die ¨¹berragende Rolle, die diese grossen Volkswirtschaften bei der Erw?rmung und den Temperaturextremen auf der Welt spielen.

Die von Wissenschaftlern der ETH Z¨¹rich und Climate Analytics geleitete Studie untersucht die Auswirkungen dieser f¨¹nf gr?ssten Emittenten ¨¹ber zwei Zeitr?ume: 1991-2030 und 2016-2030, in denen sie 52 Prozent respektive 53 Prozent der weltweiten Emissionen verursachen werden.

Unter den derzeitigen Emissionsreduktionsszielen erwarten die Forscherinnen und Forscher, dass bis 2030 92 Prozent aller L?nder jedes zweite Jahr ein extremheisses Jahr erleben werden. Das sind doppelt so viele L?nder wie ohne die Emissionen, die die f¨¹nf gr?ssten Emittenten im Zeitraum 1991-2030 ausstossen.

Bemerkenswert ist, dass 15 Prozent dieses Anstiegs auf die Emissionen dieser f¨¹nf Volkswirtschaften zwischen 2016 und 2030 - also nach der Unterzeichnung des Pariser Abkommens - zur¨¹ckzuf¨¹hren w?ren.

?Unsere Arbeit zeigt, dass die Emissionen dieser f¨¹nf Volkswirtschaften in einem relativ kurzen Zeitraum einen starken Einfluss auf die extreme Hitze haben, die bis 2030 weltweit auftreten wird. Wir sprechen von j?hrlichen Durchschnittstemperaturen, die in der vorindustriellen Zeit nur einmal alle 100 Jahre vorgekommen sind und nun jedes zweite Jahr auftreten?, sagt Lea Beusch, Mitarbeiterin in der Land-Klima-Dynamik-Gruppe der ETH Z¨¹rich und Hauptautorin der Studie.

Beusch und Kolleginnen untersuchten zudem die Pro-Kopf-Emissionen dieser grossen Emittenten. Wenn alle L?nder im Zeitraum nach der Unterzeichnung des Pariser Abkommens (2016-2030) die gleichen Pro-Kopf-Emissionen h?tten wie die USA - der h?chste Pro-Kopf-Emittent in der Gruppe -, w?re die durchschnittliche globale Erw?rmung im Jahr 2030 um 0,4 ¡ãC h?her als bei den derzeit versprochenen Emissionsreduktionen. Das sind 0,5 ¡ãC mehr, als wenn alle L?nder denselben Weg der Pro-Kopf-Emissionen einschlagen w¨¹rden wie Indien, das von allen grossen Emittenten die niedrigsten Pro-Kopf-Emissionen aufweist.

Die Studie folgt im Nachgang zum COP26-Klimapakt von Glasgow, der die L?nder auffordert, ihre Klimaziele f¨¹r 2030 zu ¨¹berarbeiten, um sie mit dem Temperaturziel des Pariser Abkommens in Einklang zu bringen, das die globale Erw?rmung auf 1,5 ¡ãC gegen¨¹ber der vorindustriellen Zeit begrenzen will.

?Unsere Ergebnisse unterstreichen, dass die Massnahmen der weltweit gr?ssten Emittenten einen grossen Einfluss auf die globale Temperaturentwicklung in diesem Jahrzehnt haben werden. Wie sie auf das Ergebnis der COP26 reagieren, wird entscheidend daf¨¹r sein, ob das 1,5-Grad-Ziel in Reichweite bleibt - keines ihrer Ziele ist derzeit ausreichend?, sagt Alexander Nauels von Climate Analytics, der die Studie mitverfasst hat.