Zebrafinken lernen ihren Balzgesang effizient

Zebrafinken sind sehr effizient beim Erlernen ihres Balzgesangs, wie Forschende der ETH Zürich und der Universit?t Zürich zeigen konnten. Die V?gel erinnern sich am Morgen jeweils an die positiven Lernfortschritte des Vortags, vergessen über Nacht jedoch die Fehlschl?ge.

Neuroinformatiker der ETH Zürich und der Universit?t Zürich suchen nach den Grundlagen von Lernprozessen, also nach Prinzipien und Mechanismen, die beispielsweise beim Spracherwerb und beim Erlernen von Bewegungsabl?ufen identisch sind. Dazu führten sie einen allgemeingültigen Algorithmus ein, der den Lernprozess auf eine einfache Lernkurve reduziert. Sie untersuchten damit, wie m?nnliche Zebrafinken singen lernen.

Die Lernkurven zeigen ?berraschendes: Der Lernprozess ist vielschichtig, gute und schlechte Gesangsversuche ver?ndern sich unterschiedlich. Ausserdem gehen Ver?nderungen des Gesangs über Nacht vergessen, sofern sie nichts mit dem zu tun haben, was der Vogel zu singen versucht. ?Die V?gel scheinen unglaublich effizient zu sein. Dank des Schlafes erinnern sie sich an die positiven Dinge, die sie tagsüber gelernt haben, und vergessen den unwichtigen Rest?, sagt Valerio Mante, Professor an der Universit?t Zürich.

?Wir vermuten, dass die Prozesse, die beim Lernen im Gehirn der V?gel aktiv sind, beim Menschen etwa analog ablaufen?, erkl?rt Richard Hahnloser, Professor für Neuroinformatik an der ETH Zürich. Der Vorteil einer Studie bei V?geln sei, dass viel pr?zisere Werkzeuge zur Verfügung stünden, um den Lernprozess im Gehirn zu beobachten.

Die beobachteten Prozesse sind die Grundlage für ein besseres Verst?ndnis darüber, wie Lernen im Gehirn abl?uft. Das therapeutische Potenzial dieser Erkenntnisse ist laut den Wissenschaftlern gross: Verstünde man zum Beispiel, warum es so schwer ist, sich an Verbesserungen weniger gelungenen Abl?ufe zu erinnern, w?ren effizientere Trainingspl?ne in der Rehabilitation für Schlaganfall- oder Unfallopfer m?glich. Es w?re letztlich sogar denkbar, direkt auf bestimmte Hirnareale zuzugreifen, um den Lernprozess zu stimulieren.

Dieser Text basiert auf einer externe SeiteMedienmitteilung der Universit?t Zürich.

Literaturhinweis

Kollmorgen S, Hahnloser R, Mante V: Nearest neighbors reveal fast and slow components of motor learning. Nature, 8. Januar 2020. doi: externe Seite10.1038/s41586-019-1892-x

JavaScript wurde auf Ihrem Browser deaktiviert