Neues Zentrum für Public Governance

Ein neues Zentrum an der ETH Zürich wird sich mit Führung im ?ffentlichen Sektor besch?ftigen. Es m?chte eine Nische in bestehenden Bildungsangeboten füllen und die Forschung der ETH auf diesem Gebiet st?rken.

Symbolbild Verhandlung
Die Swiss School of Public Governance baut auf die St?rken der ETH Zürich, etwa in den Bereichen Sicherheits- und Wirtschaftspolitik, Entscheidungsfindung und Technologie (Symbolbild). (Bild: Colourbox)

Die ETH Zürich gründet die Swiss School of Public Governance (SSPG) – ein Zentrum für Lehre und Forschung für Führungs- und Lenkungsfragen im ?ffentlichen Sektor. Die sichtbarsten Aktivit?ten in einer Aufbauphase werden zwei Zertifikats-Weiterbildungsprogramme sein, die sich an Mitarbeitende im ?ffentlichen Sektor in der Schweiz und im Ausland richten.

Der eine Zertifikatslehrgang, ?CAS International Policy and Advocacy?, ist auf die Schweiz ausgerichtet und hat thematisch einen starken internationalen Fokus. Hauptzielgruppe sind Nachwuchsführungspersonen, welche mit internationalen Aufgaben betraut sind. Dies vor allem aus dem ?ffentlichen Sektor der Schweiz – Bundes?mter, Kantone, staatsnahe Betriebe –, sowie alle anderen Personen, die im Bereich Public Governance t?tig sind, zum Beispiel von Nichtregierungsorganisationen.

Internationale Rolle der Schweiz

?Grosse internationale Verhandlungen werden in der Schweiz vom Aussendepartement geführt, welches dafür professionell aufgestellt ist?, sagt Martin Gutmann, Gesch?ftsleiter der SSPG. ?Sehr viele kleinere internationale Verhandlungen führen jedoch Mitarbeiter von Bundes?mtern. Auch gewisse Kantone und staatsnahe Betriebe verhandeln international. Prim?r an diese Personen richtet sich dieses CAS-Programm.?

Die Teilnehmenden werden sich mit Fragen auseinandersetzen wie der Rolle der Schweiz in Europa und der Welt, zu Auswirkungen von EU-Regulierungen auf die Schweizer Politik, zum Welthandel, zu Chancen und Risiken neuer Technologien wie Big Data und Sozialen Medien. Ausserdem werden Grundkompetenzen für leitende Mitarbeitende im ?ffentlichen Sektor gelehrt: Teamführung, Verhandlungsführung, Management, strategische Planung.

Effiziente Verwaltung dank Technik

Diese Grundkompetenzen sind auch zentral im zweiten neuen Lehrgang: ?CAS Public Governance and Administration?. Zielpublikum dieses Programms sind Mitarbeitende des ?ffentlichen Sektors aus Schwellen- und Entwicklungsl?ndern. Neben dem Vermitteln von Grundkompetenzen liegt ein Schwerpunkt bei neuen Technologien. Dazu geh?ren zum Beispiel umfassende IT-L?sungen, die helfen, Infrastruktur wie Wasser- und Energieversorgung effizienter zu steuern und Ressourcen zu schonen (Stichwort: Smart Cities). Oder wie Verwaltungen mithilfe von Big Data ihre Dienstleistungen verbessern k?nnen.

?Die Schweiz und die ETH Zürich als international renommierte Hochschule sind ideale Standorte für die SSPG?, sagt Michael Ambühl, Professor für Verhandlungsführung und Direktor der SSPG. Denn die Schweiz habe eine lange Tradition in Rechtsstaatlichkeit und Demokratie, einen guten Ruf als internationale Mediatorin, und sie beherberge zahlreiche internationale Organisationen. ?Ausserdem passt die SSPG sehr gut zu bestehenden T?tigkeiten der ETH in den Bereichen Sicherheits- und Wirtschaftspolitik, Entscheidungsfindung und Verhandlungsführung.?

Netzwerk für Praktiker und Wissenschaftler

Neben Ambühl werden ein Dutzend weitere Professuren der ETH Zürich zur SSPG beitragen. Es sind dies Professuren des Departements Management, Technologie und ?konomie (D-MTEC), an dem das neue Zentrum angesiedelt ist, sowie solche des Departements Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften (D-GESS). Ebenso beteiligt sind Wissenschaftler anderer Schweizer Universit?ten.

In Zukunft soll an der SSPG auch geforscht werden. ?Zu den Themen der SSPG laufen bereits jetzt an verschiedenen Professuren der ETH Forschungsprojekte. Wir planen erg?nzend dazu eine eigene Forschungst?tigkeit aufzubauen?, sagt Gutmann. Ein wichtiges mittelfristiges Ziel sei ausserdem, das Zentrum als Netzwerk von Fachleuten aus der Praxis und von Wissenschaftlern zu etablieren. Um sich auszutauschen sind regelm?ssige Tagungen angedacht.

Die beiden neuen CAS-Lehrg?nge werden erstmals im Frühjahr beziehungsweise Sommer 2017 angeboten. Voraussichtlich wird man sich ab Herbst 2016 anmelden k?nnen.

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