Ideenkonkurrenz fürs Limmattal

Das Limmattal beschreitet in Sachen Raumplanung neue Wege: Eine Ideenkonkurrenz soll die besten Ans?tze für die künftige Entwicklung dieser dicht besiedelten Region liefern. Die ETH Zürich begleitet das Projekt PeRL (?Perspektive Raumentwicklung Limmattal?) wissenschaftlich, an dem Gemeinden, die Regionen, Kantone und der Bund beteiligt sind.

Das Limmattal geh?rt als Lebensraum für mehr als 200'000 Menschen zu den am dichtesten besiedelten Gebieten der Schweiz. Die Limmat verbindet in den Kantonen Aargau und Zürich einen über 30 km langen Raum, der sich vom Zürcher Bellevue bis zum Wasserschloss der Schweiz erstreckt. Doch wie soll diese Region zukunftsf?hig genutzt und gestaltet werden? Zahlreiche Vorhaben sind im Limmattal bereits geplant, aber bis jetzt fehlt eine langfristige, gesamtr?umliche Vorstellung. Deshalb haben sich die betroffenen St?dte und Gemeinden des Limmattals, die Regionen Baden Regio und die Zürcher Planungsgruppe Limmattal sowie die Kantone Aargau und Zürich zu einer Kooperation zu-sammengeschlossen. Gemeinsam mit dem Eidgen?ssischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) sowie der Professur für Raumentwicklung der ETH Zürich führen sie ein neuartiges Planungsverfahren durch.

PeRL — vier Teams am Start

?Das ist ein aussergew?hnliches Experiment. Noch nie haben sich die Vertreter aller politischen Ebenen zu einem übergreifenden Raumplanungsprojekt zusammengefunden für eine Region, die vor derart grossen und komplexen Herausforderungen steht?, erkl?rt Bernd Scholl, Professor für Raumentwicklung und wissenschaftlicher Leiter des PeRL-Projekts. ?Jede neue Siedlung, jede Umzonung, egal ob in Wettingen oder Baden hat Folgen auch für Dietikon und Schlieren. Viele Strassenknoten ebenso wie Auto- und Eisenbahnen sind bereits heute am Kapazit?tslimit. Jeder Ausbau der nationalen wie regionalen Infrastrukturen hat unmittelbare Auswirkungen auf die Spielr?ume aller Gemein-den?, fasst Scholl zusammen. Mit der Ideenkonkurrenz führt man nach einer fast dreij?hrigen Vorbereitungsphase jetzt ein sehr offenes und kooperatives Planungsverfahren durch. Ideen und L?sungen werden bei diesem Verfahren im Austausch mit Expertinnen und Experten kontinuierlich hinterfragt und weiterentwickelt. Das Ergebnis wird nicht wie beim klassischen Wettbewerb ein einzelner Siegerentwurf sein, sondern die besten und robustesten Vorschl?ge werden zusammengeführt.

Im Rahmen des Projekts PeRL erarbeiten vier Entwurfsteams eine r?umliche Gesamtvorstellung, wie sich das Limmattal entwickeln sollte und welche Schritte hierfür notwendig sind. Die vier Planungsbüros Albert Speer & Partner (Frank-furt/M.), ASTOC Architects and Planners (K?ln), KCAP Architects&Planners (Zürich) und Metron AG (Brugg) stehen dabei vor einer schwierigen Aufgabe: Sie müssen von den r?umlichen Gegebenheiten des Talraums ausgehen, Schwerpunkte setzen und aufzeigen, warum sie gewisse Optionen vorziehen, und gleichzeitig versuchen, Entwicklungen und Trends der n?chsten 40 Jahre vorauszudenken. Dabei sollen die Entwurfsteams fünf Schlüsselthemen im Limmattal besonders berücksichtigen: die massive Siedlungsentwicklung, den zunehmenden regionalen Verkehr, den nationalen Hochleistungsverkehr, die Landschaftsr?ume und nicht zuletzt die Lebensqualit?t der Menschen, die im Limmattal leben und arbeiten.

Nicht für die Schublade planen

Unterstützt werden die Entwurfsteams von externen und von lokalen Fachexpertinnen und -experten, die das Begleitgremium bilden und die Ideenkonkurrenz leiten. Dieses Gremium sorgt dafür, dass die Diskussion vorurteilslos und frei von Tabus geführt werden kann und die eingebrachten Vorschl?ge technisch machbar und auch vor Ort umsetzbar sind. Es ist zudem darauf bedacht, dass PeRL nicht nur ein Gedankenaustausch bleibt oder die Ideen in der Schublade landen. Die besten L?sungen gehen als konkrete Handlungsempfehlungen am 19. November 2013 an die politischen Entscheidungstr?ger aller Ebenen. Der ?ffentlichkeit werden diese Empfehlungen Ende 2013 pr?sentiert. Finanziert wird PeRL durch die beteiligten Gemeinden, die Kantone Aargau und Zürich, die beteiligten Bundes?mter sowie die ETH Zürich.

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