Nagetierschädel aus dem 3D-Drucker für die Ausbildung

Forschende, die an der ETH Zürich neurowissenschaftliche Tierversuche durchführen, k?nnen ihre Handgriffe nun an 3D-gedruckten Modellen üben. Dies kommt dem Tierwohl zugute.

3D printed rat skulls
Fertiges, mit Isolierschaum gefülltes, Harzmodell eines Ratten- (links) und Maussch?dels (rechts). Verwendet wurde transparentes Harz. Bild: ETH Zürich/ Samia Bachmann

Um das Gehirn und seine unz?hligen Funktionen besser zu verstehen, werden auch Tiere untersucht. Forschende beeinflussen in solchen Versuchen beispielsweise Hirnzellen oder beobachten deren Aktivit?t, w?hrend die Tiere eine Aufgabe l?sen. Dazu ist es n?tig, Stoffe zu injizieren oder eine kleine Diode ins Gehirn zu implantieren, um damit Lichtimpulse ins Gewebe zu leiten oder Aktivit?ten von einzelnen Gehirnzellen abzulesen. Solche anspruchsvollen Eingriffe müssen geübt werden. An der ETH Zürich haben Forschende nun die M?glichkeit, dies an Modellen von Tiersch?deln aus dem 3D-Drucker zu trainieren, bevor sie an toten oder sp?ter an lebenden Tieren üben.

optical fiber implant on mouse
Maus mit einem Glasfaserimplantat, mit dem eine Hirnregion mit Licht aktiviert oder inaktiviert werden kann. (Bild: ETH Zurich / Alessandro Della Bella)

Die schnell und günstig herstellbaren ?bungsmodelle unterstützen und verfeinern die Ausbildung von Tierversuchsdurchführenden. Es k?nnen damit die g?ngigsten Techniken der Neurowissenschaften geübt werden wie Gehirninjektionen oder das Platzieren eines Kopfimplantates. Je mehr Praxis Tierversuchsdurchführende haben, desto mehr kommt das dem Tierwohl zugute.

Black 3D printed rat skull
Frisch aus schwarzem Harz gedruckte Maussch?del, noch von Stützstreben umgeben. Bild: ETH Zürich / Samia Bachmann

Das Benutzen von 3D-gedruckten Modellen von M?use- und Rattensch?deln geht auf eine Arbeit von Forschenden von Roche in Basel zurück. Sie ver?ffentlichten die Technik sowie die Anleitungen zum 3D-Druck 20211. Marcy Zenobi-Wong, Professorin für Gewebetechnologie und Biofabrikation an der ETH Zürich verfeinerte diese Anleitungen und etablierte die Herstellung an der ETH Zürich auf einem ?Original PRUSA SL1?-Drucker mit transparentem oder schwarzem ?Value?-Harz. Die für den 3D-Druck ben?tigten Stützstreben am ?usseren des Sch?dels k?nnen nach Aush?rtung des Harzes entfernt werden. Zum Schluss werden sie noch mit Isolierschaum gefüllt, um damit die Hirnmasse zu simulieren. Bei den Modellen der ETH wird die Haut nicht nachgeahmt.

Die sliced model Dateien (.sl1s) für die Drucker Einstellungen k?nnen bei der Gruppe angefragt werden.

Alle ETH-Forschenden, welche im Bereich der Neurowissenschaften arbeiten, haben einige 3D-gedruckte Modelle zum Testen erhalten. Die Forschenden bewerteten die Modelle als nützlich und realit?tsnah. Daher hat die ETH Zürich entschieden, diese tierfreie ?bungsmethode zentral herzustellen. Dank kontinuierlicher Unterstützung durch Marcy Zenobi-Wong k?nnen alle ETH-Forschenden die von ihnen ben?tigte Anzahl an Maus- und Rattensch?deln kostenlos über die Gruppe bestellen.

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