Adriano Rutz gewinnt den ersten Schweizer ORD-Preis

Die Akademien der Wissenschaften Schweiz haben 2023 erstmalig den Nationalen ORD-Preis verliehen. Dieser neue Preis w¨¹rdigt Forschende aller Karrierestufen f¨¹r innovative Praktiken im Bereich Open Research Data (ORD) und zielt darauf ab, den Wandel zu offenen Forschungsdaten voranzutreiben.

Im ersten Rang mit dem ORD-Preis in Gold ausgezeichnet wurde Adriano Rutz, Postdoc im Gebiet der Molekularen Systembiologie an der ETH Z¨¹rich. Geehrt wird er f¨¹r das Projekt ?The LOTUS Initiative?. Die Open-Science-Datenbank erschliesst mit 750¡¯000 referenzierten Struktur-Organismus-Paaren in pionierhafter Weise neue Wege f¨¹r die Wissensverbreitung in der Naturproduktforschung, indem chemische Strukturen und biologische Organismen miteinander verkn¨¹pft werden.

Beeindruckende Zugriffs- und Downloadraten  

Die Kombination aus interaktivem Webportal und Wikidaten-Version erlaubt es, LOTUS-Daten benutzerfreundlich wiederzuverwenden und weitere Daten durch die Community hinzuzuf¨¹gen. Beeindruckende Zugriffs- und Downloadraten zeigen die Bedeutung bei der F?rderung kollaborativer und interdisziplin?rer Projekte, besonders in den Bereichen Biologie und Chemie. Der ORD-Preis in Gold ist mit CHF 10'000 dotiert.

Adriano Rutz arbeitet am Institut f¨¹r Molekulare Systembiologie (IMSB) im Departement Biologie in der Gruppe von Professor Nicola Zamboni. Er ist Pharmazeut. Nachdem er im analytischen Forschungslabor und in der F&E-Abteilung von Tradall SA (Bacardi-Gruppe) gearbeitet hatte, promovierte er in Phytochemie an der Universit?t Genf. Derzeit entwickelt er auf der Grundlage der Massenspektrometrie computergest¨¹tzte Instrumente und Strategien, um die Chemie des Lebens besser zu verstehen.

Der Nationale ORD-Preis stand 2023 unter dem Motto ?Die Wiederverwendung von Forschungsdaten?. Dabei werden Projekte gew¨¹rdigt, die entweder Daten aus anderen Projekten wiederverwenden oder ihre eigenen Daten so zur Verf¨¹gung stellen, dass andere Forschende damit weiterarbeiten k?nnen.

Zum Nutzen der Gesellschaft

?Diese Anerkennung ist nicht nur f¨¹r eine pers?nliche Leistung, sondern eine W¨¹rdigung des Engagements eines Teams und einer breiteren Gemeinschaft f¨¹r offene Wissenschaft. Sie ist ein Aufruf zum Handeln, eine Erinnerung daran, dass unsere Verantwortung als Wissenschaftler:innen ¨¹ber unsere individuellen Projekte hinausgeht, und dass wir aktiv zum Gedeihen eines globalen Wissensnetzwerks zum Nutzen der Gesellschaft beitragen m¨¹ssen?, sagt Adriano Rutz.

Der Nationale ORD-Preis ist Bestandteil des externe SeiteNationalen Aktionsplans ?Open Research Data?,call_made an dessen Umsetzung sich die Akademien im Rahmen der Nationalen Strategie f¨¹r Open Research Data beteiligen. Offene Forschungsdaten f?rdern die Transparenz, die Reproduzierbarkeit und die Zusammenarbeit in der wissenschaftlichen Community.

ETH-Forschende haben verschiedene M?glichkeiten, ihre Daten und Publikationen zu ?ffnen. Auf der Webseite ?Open Science? finden sie Informationen zu den an der ETH Z¨¹rich verf¨¹gbaren Dienstleistungen und Infrastrukturen.