Digitalisierung: Stoffmusterbücher von Adolf Jenny-Trümpy

Ziel des Projekts

Adolf Jenny-Tr¨¹mpy stammte aus Ennenda/Glarus und war ab Ende des 19. Jahrhunderts im Familienunternehmen Bartholome Jenny & Co f¨¹r den technisch-koloristischen Teil der Baumwolldruckerei zust?ndig. Um 1907 begann Jenny-Tr¨¹mpy mit einer speziellen Druckmustersammlung, welche m?glicherweise die Erzeugnisse f¨¹r die Nachwelt erhalten sollte. Er schuf eine 22-b?ndige Bildergeschichte der Farbstoffentwicklung vom 19. bis 20. Jahrhundert. 17 B?nde von einer dieser Serien wurden dem Departement Chemie und Angewandte Biowissenschaften (D-CHAB) der ETH Z¨¹rich anvertraut, um sie f¨¹r die Nachwelt zu erhalten und zug?nglich zu machen. Aus Platzmangel konnten die B¨¹cher jedoch bislang kaum ausgestellt werden. Grunds?tzlich ist eine Ausstellung in dem Fall schwierig: Die Stoffmuster sind teils nicht fest genug fixiert, das Anfassen durch viele H?nde w?re ein Problem und die inhaltliche Vielfalt der B¨¹cher kann hinter Vitrinen nur bedingt gezeigt werden. Hinzu kommt die teilweise schwer leserliche Handschrift, welche eine Barriere bei der Aufarbeitung des Inhalts darstellt. Ziel des beantragten Projekts ist es daher, die Stoffmustersammlung allen Interessierten kostenfrei auf einer geeigneten Webseite / Plattform zug?nglich zu machen ¨C in Wort und Bild.

Beschreibung des Projekts

Im Jahr 2022 wurde eines der 17 Stoffmusterb¨¹cher bereits als Probeexemplar gescannt und die enthaltenen Handschriften vollst?ndig transkribiert. Zwischen Januar und Dezember 2023 wurden im Rahmen des bewilligten F?rderbetrags die restlichen 16 Stoffmusterb¨¹cher vollst?ndig gescannt und transkribiert, um sie der ?ffentlichkeit, der Forschung und interessierten Fachpersonen zur Verf¨¹gung zu stellen und eine weitere Bearbeitung zu erleichtern. Die gescannten B¨¹cher werden im Laufe des Fr¨¹hlings 2024 zusammen mit dem transkribierten Text in geeigneter Form ¨¹ber die D-CHAB-Website zug?nglich gemacht.

Kontext und Synergien

Die interessierte ?ffentlichkeit sowie bestimmte Interessensgruppen wie Chemikerinnen und Chemiker, Forschende, Designerinnen und Designer, Textilfachleute u. ?. k?nnen durch die Digitalisierung der B¨¹cher Einblick in historische Druck- und F?rbeprozesse gewinnen und haben freien Zugang zu spannenden chemischen F?rberezepten und einer grossen Vielfalt an Textilien / Mustern, welche wiederum als Inspiration f¨¹r neue Projekte oder Forschungsarbeiten dienen k?nnten.
Ein m?glicher Nutzen k?nnten zudem Kooperationen sein, etwa mit Schulen, Museen oder Unis im Zuge von Forschungs- oder Designprojekten. Zudem fungieren die Stoffmusterb¨¹cher bei den Public Tours als Ankn¨¹pfungspunkt bzw. Highlight, um fachfremde Leute ins HCI-Geb?ude zu holen und f¨¹r die Chemie zu begeistern. Durch eine Digitalisierung wird zudem der Erhalt der empfindlichen Stoffe und F?rbungen gesichert.

Zeitrahmen

Januar bis Dezember 2023